Controlling im Zeitalter der Industrie 4.0 – Ein Kommentar von Ulrich Preiß

Dass sich die Unternehmenswelt gerade rasant schnell und revolutionär verändert ist kein Geheimnis. Die Verschmelzung der physischen und virtuellen Welt, das Fertigen von intelligenten Produkten, das Durchbrechen eingefahrener Geschäftsprozesse, die Implementierung neuer Unternehmens- und Führungskulturen… all diese Dinge werden heute unter dem Begriff Industrie 4.0 zusammengefasst. Einfach gesagt handelt es sich bei der Industrie 4.0 um die „vierte industrielle Revolution“, die von individualisierten Kundenbedürfnissen ausgeht. Sie möchte dynamische und echtzeitgesteuerte Wertschöpfungsketten auf Grundlage digitaler und intelligenter Systeme generieren. Hierfür ist die Vernetzung von allen relevanten Geschäftsinstanzen horizontal als auch vertikal unabdingbar.

Natürlich betrifft diese digitale Transformation auch das Feld des Controllings. Schlagwörter wie Big Data, Internet of Things, Shared Economy oder Predictive Analytics beschäftigen die Controller aktuell. Doch wie werden das Controlling und die Rolle des Controllers in Zukunft konkret aussehen?

Laut einer Studie des WHU Controller Panels von 2017 gehen 37 % der befragten Controller davon aus, dass die Zahl der beschäftigten Controller in Zukunft zurück gehen wird. Nur 16 % erwarten mehr Controllerstellen und 47 % gehen davon aus, dass sich nichts verändern wird. Zahlen, die Skepsis und Angst suggerieren. Doch wurde dem Controlling schon früher fälschlicherweise der Tod prophezeit, beispielsweise um die Jahrtausendwende mit dem Einzug des Internets. Vielmehr sollte darüber nachgedacht werden, was eigentlich die Konsequenzen einer totalen Vernetzung für die Controller sind. 

Größere Vernetzung bedeutet größere Datenmengen. Es entsteht ein „Informations-Overload“, dessen Visualisierung und Analyse kaum noch händelbar ist. Die Ansprüche an das Controlling werden sich in Zukunft erhöhen. Um die richtigen Daten aus einer großen Datenmenge zu selektieren und diese in Informationen und verständliche Berichte zu wandeln, benötigt der Controller ein weitreichendes und übergreifendes Geschäftsverständnis. Er nimmt nicht mehr nur die Bewertungs- und Entscheidungsrolle ein, sondern wird auch zum Change-Manager des Unternehmens. Der Controller als Navigator der Big Data!

Die stärkere Vernetzung und die ständige Verfügbarkeit von Echtzeitdaten bieten dem Controller neue Möglichkeiten: Prozesssteuerungen können verbessert und neue Messgrößen bestimmt werden, wie zum Beispiel die Effektivität in der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. Das Controlling wird insgesamt transparenter, so können neue Wirkungszusammenhänge aufgedeckt werden. Neuartige Analyseinstrumente und –methoden aus den Bereichen Predictive Analytics oder Data Mining werden die Werkzeugwelt des Controllers ergänzen und ihm neue Themen- und Fragestellungen eröffnen.

Der tatsächliche Arbeitsalltag von Controllern in der Industrie 4.0 lässt sich nicht eins zu eins vorhersehen. Und doch stecken wir schon mittendrin und sollten einmal darüber reflektieren: Wie hat sich mein Arbeitsprozess als Controller bereits verändert? Welche Herausforderungen sehe ich für mich persönlich, welche Erwartungen stelle ich an meine Arbeit in der Zukunft, welche Chancen und Möglichkeiten sehe ich für mein Unternehmen und wie kann ich mich mit meinen Fähigkeiten in diesen Veränderungsprozess einbringen?

Damit Controlling 4.0 einen echten und hohen Mehrwert für das Unternehmen und dessen Mitarbeiter generieren kann, empfiehlt es sich diesen Fragen näher auf den Grund zu gehen. Als advacon-Partner habe ich diesen Change-Prozess schon bei mehreren Unternehmen erfolgreich begleitet und kenne die Schritte zur Best Practice. Industrie 4.0 Aktivitäten werden einen weitreichenden Einfluss auf ihre Unternehmensprozesse und –steuerungen haben. Deshalb gilt es jetzt, den konkreten Einfluss auf das eigene Unternehmen zu analysieren und den individuellen Anpassungsbedarf frühzeitig zu identifizieren, um die zukünftigen Handlungsfelder und -optionen aufzuspannen. Nur so können wir dem bevorstehenden Wandel aktiv begegnen und wettbewerbsfähig bleiben. Gerne können Sie mich zu diesem Thema ansprechen.

Lasst uns den Aufbruch positiv begrüßen und aktiv teilhaben an dieser spannenden Zeit. Denn wie Henry Ford, der Gründer von Ford, damals sagte: „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt, schnellere Pferde.“

Ulrich Preiß

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Ulrich Preiß