Worauf kommt es bei einer Unternehmensnachfolge an?

Für jeden Unternehmer und Unternehmerin kommt der Tag, an dem die Firma in die Hände eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin gegeben werden muss. Die Gründe für eine Nachfolgeregelung sind vielfältig. Einer der häufigsten Anlässe für eine Unternehmensnachfolge ist das altersbedingte Ausscheiden des Firmeninhabers. Daneben gibt es aber auch andere Gründe, wie zum Beispiel Krankheit oder Unfall, eine Verlagerung der Interessen oder die wirtschaftliche Situation.

Laut einer Schätzung des IfM (Institut für Mittelstandsforschung) stehen zwischen 2018 und 2022 etwa 150.000 Unternehmen mit 2,4 Millionen Beschäftigten zur Übergabe. Die KfW geht sogar von 100.000 Nachfolgeregelungen pro Jahr aus. Die Hälfte dieser Unternehmen plant die Übergabe innerhalb der Familie. Denn das, was in jahrelanger, harter Arbeit aufgebaut wurde, soll in einem solchen Fall gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen in der Familie bleiben.

Was von den meisten Unternehmen bevorzugt wird, birgt auf der anderen Seite aber auch Konfliktpotenzial. Welches der Kinder soll die Firma übernehmen? Tritt er oder sie die Nachfolge aus Pflichtgefühl oder aus voller Überzeugung an? Über 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind eigentümergeführte Familienunternehmen. Deshalb muss nicht nur geklärt werden, wer das Unternehmen in Zukunft führt, sondern auch, in wessen Eigentum die Firma übergehen soll? Fragen, die im Vorfeld einer Übergabe auf jeden Fall geklärt werden müssen.

Neben der familieninternen Nachfolge gibt es noch weitere Möglichkeiten, das unternehmerische Vermächtnis fortleben zu lassen: Nachfolge durch Mitarbeiter, eine Stiftung, einen externen Geschäftsführer, Miteigentümer, Verkauf oder Investoren. Egal für welche Form der Nachfolge sich ein Unternehmer entscheidet, sinnvoll ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit diesem Thema. Norbert Müller, geschäftsführender Inhaber der advacon GmbH & Co. KG, empfiehlt im Buch „Unternehmensnachfolge - Praxishandbuch für Familienunternehmen“ (Hrsg. Andreas Wiesehahn) folgenden Zeithorizont: „Mit 55 Jahren sollte man zumindest damit beginnen, sich erste Gedanken zu machen. Ab 60 Jahren sollte man sich aktiv mit dem Nachfolgeprozess beschäftigen. Spätestens mit 65 bis 68 Jahren sollte die Übergabe dann erfolgt sein.“

Diese Empfehlung beruht auf der langjährigen Erfahrung von Norbert Müller, der in seinen langjährigen Tätigkeiten als Geschäftsführer der Rittal-Gruppe und als Unternehmensberater bereits beide Seiten kennengelernt hat. Wir von advacon haben in den letzten Jahren zahlreiche Unternehmen bei ihrer Nachfolge begleitet und wollen Ihnen aus unserer praxisorientierten Beratung heraus in den nächsten Artikeln zeigen, worauf es beim Verkauf bzw. der Nachfolgereglung eines Unternehmens ankommt. Dabei werden wir folgende Punkte genauer beleuchten:

  • Welche Möglichkeiten der Nachfolgeregelung bzw. des Verkaufs gibt es?
  • Welche Faktoren bestimmen den Erfolg einer Nachfolgeregelung?
  • Wie wird der Unternehmenswert ermittelt?
  • Wie unterstützt advacon Unternehmen bei der Nachfolgeregelung?