Digitales Bildungsforum Lahn-Dill am 23.09.2020

Im dritten Digitalen Bildungsforum des Lahn-Dill-Kreises, das der Landkreis dieses Jahr erstmalig gemeinsam mit dem Partner StudiumPlus organisierte, wurden viele Facetten des Themas Bildung beleuchtet. Norbert Müller begrüßte die über 100 Teilnehmer, die die diversen Beiträge auf zwei Kanälen online verfolgten, mit den folgenden Worten:

„Bildung ist das, was bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist“, so hat das Mark Twain einmal formuliert.

Nun, es geht hier nicht um den letzten Dollar, mir ist wichtig festzustellen:

Bildung ist die unverzichtbare Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit. Unter diesem Aspekt ist das Bildungsforum der Bildungslandschaft Lahn-Dill ausdrücklich zu begrüßen. Natürlich freue ich mich auch, dass dieses dritte Bildungsforum nun in Kooperation mit StudiumPlus stattfindet.

Und wie gut – kann ich nur sagen – dass hier im Kreis die Netzkapazitäten geschaffen wurden, die digitalen Einrichtungen vorhanden sind, dass dieser Landkreis relativ gut vorbereitet ist und war, bezogen auf die großen Herausforderungen vor die uns die Corona-Pandemie alle gestellt hat.

Ja, vor welche Probleme hätte uns diese Krise noch vor wenigen Jahren gestellt, als es nicht möglich war, online-Konferenzen durchzuführen, Webinare abzuhalten, im Home-Office direkt mit der Organisation verbunden zu sein.

Das müssen wir uns ja eingestehen, dass das Covid-19-Virus bei allen gravierenden Schäden, die es in der Gesundheit, im menschlichen Leben, in der Gesellschaft, im wirtschaftlichen Bereich angerichtet hat, einen kleinen Nebeneffekt hatte, und das ist ein kräftiger Schub zur Digitalisierung.

Wurde das noch im letzten Jahr als eine Option angesehen, die vielleicht notwendig würde oder mit der man sich einmal beschäftigen sollte – die Amerikaner sagen: nice to have – dann ist das aktuell jetzt ein Must-Have.

Deshalb kann ich nur begrüßen, dass die Themen der Digitalisierung heute im Mittelpunkt dieses Bildungsforums stehen – natürlich neben der verdienten Verleihung des Bildungspreises der Bildungslandschaft Lahn-Dill an besonders verdiente Bildungsinitiatoren.

Ich habe die digitale Brücke in unseren Lock-Down-Zeiten angesprochen.

Aber es geht ja um mehr.

Es geht darum, wie wir unsere Region – ja, auch wie wir Deutschland – in der digitalen Transformation voranbringen.

Und es geht um die Fragen: Wie werden wir die Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz erleben und warum brauchen wir dafür neue Fähigkeiten?

In diesem Zusammenhang ist jede Initiative, ist jedes Bemühen nur zu begrüßen!

Im ‚Digital Riser Report‘ des European Center for Digital Competitiveness – kurz gesagt: ESCP – steht Deutschland als Absteiger da.

Nur Italien schnitt dieses Jahr in der G-7-Gruppe noch schlechter ab.

Frankreich hingegen konnte sich deutlich verbessern und liegt in der digitalen Kompetenz nunmehr vor Japan und Kanada auf Platz 1.

Frau Miriam Meckel, Professorin an der Universität St. Gallen und Gründungsverlegerin der digitalen Bildungsplattform „ada“, sagte letzte Woche in einer Diskussionsrunde:

„Das ist ein Trauerspiel, was wir da sehen. Als technologie-offene Industrienation müssten wir nach vorne rutschen, so wie Frankreich. Stattdessen rutschen wir im Weltranking um 52 Plätze nach hinten.“

Und sie fügt hinzu: „Wir reden viel, aber es führt nicht dazu, dass daraus Handlungen resultieren.“

Das ist ja dann mal eine Ansage. Wer mich kennt weiß, dass mir Bildung und Qualifikation – ebenso wie die Prosperität dieser Region – Herzenssache ist.

Dies ist letztlich der Kern und Treiber des Engagements, hier in unserer Heimat die Wettbewerbsfähigkeit und damit auch die Zukunftsfähigkeit zu fördern.