2. Benefizsymposium zugunsten der Ukraine-Hilfe

„Das aktuelle Top-Thema in der deutschen Wirtschaft sind die Veränderungen und Krisen, die die Unternehmen in einer bisher nicht dagewesenen Vielfalt konfrontieren“, so leitete unser Geschäftsführer Norbert Müller das zweite Benefiz-Symposium in diesem Jahr in der KuSch in Herborn ein. Deshalb standen die richtigen Schritte zur Resilienz in diesen Herausforderungen im Mittelpunkt. Unsere praxiserprobten Expert:innen zeigten für viele Unternehmensbereiche detailliert Möglichkeiten und Chancen, wie Unternehmen aus der aktuellen Situation – in der viele Krisenthematiken zusammenkommen – widerstandsfähiger und damit zukunftsfähig gemacht werden können. Wie bereits bei der vorangegangenen Veranstaltung im Juni spendeten wir alle Einnahmen in Höhe von 10.000 Euro an Eva Schäfer von der Aktion „Deutschland hilft“ zur Unterstützung der Ukraine-Hilfe.

advacon-Chef Norbert Müller hat große Erfahrung, gerade auch im Umgang mit neuen Herausforderungen. Viele Jahre stand er an der Spitze einer internationalen Unternehmensgruppe, welche er maßgeblich prägte. Im Laufe seiner mittlerweile 65 Berufsjahre hat er zahlreiche Krisen miterlebt, doch in keiner der bisherigen Krisen kamen so viele Negativfaktoren zusammen. „Rohstoffknappheit, Inflation, Energiekosten und -knappheit, Embargos, Fachkräftemangel und weiter daraus resultierenden Problematiken lösen neue Probleme aus, wie wir Sie in der Nachkriegsgeschichte nicht hatten“, so Müller in seinem Impulsvortrag. Als Reaktion muss in allen Teilen des Unternehmens ein Change einsetzen, um die Situation gemeinsam zu meistern. Ganz stark wies Norbert Müller auf eine starke Unternehmenskultur hin: Für die Unternehmenskultur mit dem starken Willen, Herausforderungen zu meistern, ist die Führung verantwortlich!

60 Teilnehmer verfolgten in Herborn einen Nachmittag gefüllt mit Anregungen, richtungsweisenden Impulsen und bestärkenden Worten in Zeiten der Krise.

Monika Kreiling zeigte in Ihrem Vortrag, wie moderne Teams funktionieren. Als Praxisbeispiel nahm Sie die deutsche Fußballnationalmannschaft bei den Turnieren 2014 – wo sie als Weltmeister zurückkehrte – und 2018, als die Mannschaft kläglich in der Vorrunde ausschied. Der Vertrieb in Krisenzeiten – gerade jetzt ist das „Miteinander“ notwendig, schildert Prof. Dr. Anita Röhm die Situation in ihrem Vortrag. Moderne Technologien müssen eingebunden werden, um die Customer Journey weiter auszubauen. Aber der persönliche Kontakt ist nach wie vor essenziell. Prof. Dr. Röhm zeigte anhand vieler Praxisbeispiele, wie Vertrieb zeitgemäß und agil arbeiten kann, sich aber immer wieder fragen muss, ob er „den Kunden“ wirklich erreicht.

Andreas Tielmann, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill und heute im Beraterteam bei advacon, sezierte in seinem Vortrag die aktuelle Weltlage und wies auf die großen Unsicherheiten hin. Durch die aktuellen Krisen, die Wirtschaft, private Haushalte und ganze Volkswirtschaften gleichzeitig und global betreffen, würden vertraute Gewissheiten obsolet. Gleichzeitig seien Krisen aber immer auch die Geburtsstunde von Erfolgsgeschichten in der Zeit danach. Um diese Chancen zu nutzen, gab er dem Auditorium Handlungsempfehlungen, welche Maßnahmen Unternehmen jetzt treffen sollten, um Resilienz aufzubauen.

Die „richtigen und wichtigen Maßnahmen in der Supply-Chain“ zeigte advacon-Partner Achim Rink anhand vieler Praxisbeispiele. „Jetzt ist die Zeit für die Fokussierung auf Kosten, Kosten und Kosten!“ Seine Empfehlung: Mittels geeigneter Cost-Down-Programme in Unternehmen muss Liquidität sichergestellt werden. „In vielen Einkaufsabteilungen ist starker Wandel notwendig – die Einkäufer werden in Zukunft keine „Beschaffer“ mehr sein, sondern „Ertragsmanager“ mit voller Kostenverantwortung und damit viel mehr Verantwortung im Unternehmen übernehmen“, resümierte Rink.

Zum Abschluss der Veranstaltung moderierte Michael Heinz eine Expertenrunde zum Thema „Neues Denken, neue Prozesse: digital optimal“. IT-Experte Friedhelm Rücker riet dazu jetzt weiter in digitale Prozesse zu investieren. Aufgrund des Fachkräftemangels bekommen Unternehmen nicht mehr ausreichend Mitarbeiter. Daher sein Rat: „Schaffen Sie das operative Geschäft komplett ab!  Bis 2028 wird es in modernen Unternehmen keine operativen Standardtätigkeiten mehr geben.“ Dr. Thomas Steffen war sich in der Konsequenz mit Rücker einig, geht aber davon aus, dass mehr Zeit benötigt wird.

Norbert Müller zog am Ende ein sehr positives Fazit: „Wenn alle Parameter richtig eingestellt werden und alle an einem Strang ziehen, werden Unternehmen auch diese Krise überstehen.“

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei allen Teilnehmenden bedanken, dass sie zu einer rundum gelungenen Veranstaltung und zum Zustandekommen dieser großen Spendensumme beigetragen haben.