Wenn die Bauteile knapper werden - 11 Tipps, wie Sie optimal reagieren

„Die Situation ist angespannt“.

„Die Lieferzeiten steigen in unvorstellbare Dimensionen.“

„Die Bauteileverknappung wird zur ernstzunehmenden Wachstumsbremse“.

So lauten die aktuellen Schlagzeilen der Fachpresse. Der „Schweinezyklus der Elektronik“ hat wieder voll durchgeschlagen, auch wenn einige Hersteller immer noch beschönigend von „Bauteileverknappung“ reden. Klar haben wir wieder den Zustand der „Allokation“, zur Überraschung zahlreicher Marktteilnehmer begann die Verknappung von Bauteilen allerdings auf der Seite der „passiven“ Elektronik, auch wenn aktuell einige aktive Komponenten ebenso schwierig in der Beschaffung werden.  

Eine Allokation bedeutet heute, dass für Bauteile bis zu 80 Wochen Lieferzeit und mehr veranschlagt werden, teilweise werden gar keine Termine mehr genannt. Diese Verknappung trifft OEMs wie EMS-Dienstleister gleichermaßen und bringt die Unternehmen in wirkliche Schwierigkeiten. Speziell C-Teile, deren Wert im Cent-Bereich liegt, sind aktuell betroffen. Aber auch in anderen Bereichen kommt es vereinzelt immer wieder zu Lieferproblemen. Generell müssen Unternehmen aktuell bei jeder Bestellung bei der Elektronik-Distribution oder bei den Herstellern mit Problemen und Verzögerungen rechnen - auf Liefergarantien, abgeschlossene Verträge und auch Preisvereinbarungen können sie sich nicht mehr verlassen.

Eine große Nachfrage ist zunächst nichts Schlechtes, beweist sie doch, dass die weltweite Wirtschaft gerade richtig „rund“ läuft. Allerdings ist die Marktmacht in Europa zur Durchsetzung von Lieferungen und Priorisierungen denkbar schlecht, selbst die Automobilindustrie kann Forderungen an die Hersteller nur bedingt durchsetzen. Aber warum stellen sich die Hersteller nicht einfach auf die neuen Gegebenheiten ein? Weil sie vorsichtiger geworden sind – sollte die Nachfrage in der VUCA-geprägten Welt plötzlich einbrechen, würden diese auf hohen Kosten und Überkapazitäten sitzen bleiben. Dazu kommt, dass Investitionen in Anlagen zwar getätigt werden, diese aber Zeit benötigen.

Was können Sie in Zeiten einer solchen Verknappung tun? Unsere Checkliste gibt Ihnen 11 hilfreiche Tipps, wie Sie optimal auf Lieferengpässe reagieren: 



Torsten Drewes