7 typische Auslöser für Wachstumsschwellen: Innovationsverweigerung

Gibt es eine Möglichkeit, ein Unternehmen so lange wie irgend möglich auf einer gesunden Stufe zu halten und damit die Notwendigkeit der immer riskanten Überwindung von Wachstumsschwellen zu minimieren? Dazu ein klares „Nein“. Alain Veuve vertritt die These, dass, obwohl wir Macher des technologischen Fortschritts sind, wir keinen Einfluss auf ihn haben! Das gleiche gilt für gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, denen sich die Unternehmen stellen müssen und die Veränderungen erfordern. Der demografische Wandel und verändertes Bildungsverhalten der Schulabgänger wird den schon heute spürbaren Fachkräftemangel besonders in den naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen deutlich verschärfen. In den kommenden Jahren werden verstärkt langjährig bewährte Leistungsträger in den Ruhestand wechseln. Sie werden vom Arbeitsmarkt nicht ersetzt werden können. Allein um das „Ist“ bei Umsatz und Ertrag – und damit auch gesellschaftlich notwendiger Steuerkraft – zu erhalten, sind zukünftig immense Produktivitätsfortschritte erforderlich. Diese müssen jetzt gerade in den anspruchsvollen und komplexen Aufgabenbereichen realisiert werden. Ohne die konsequente Digitalisierung, die offensive Nutzung von voll vernetzten Lösungen und von künstlicher Intelligenz (KI) in allen Unternehmensbereichen wird das nicht erreichbar sein.

Das bedeutet auf die Entwicklung von Unternehmen übertragen, dass wir uns den Gegebenheiten eines sich dramatisch verändernden Marktes und Umfeldes stellen müssen. Dabei ist gerade für die Inhaber mittelständischer Unternehmen das Ziel, möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften, meistens gar nicht die dominante Motivation für Wachstum. Fragt man Unternehmer/innen im Mittelstand, geben diese an, nicht besonders schnell, sondern besonders nachhaltig wachsen zu wollen. Das Unternehmen soll gerade mit Blick auf die nächste Generation noch gut und dauerhaft ausgerichtet dastehen und möglichst an Wert gewinnen. Das primäre Ziel ist oft, mit Augenmaß zu wirtschaften, Ressourcen sinnvoll einzusetzen und mögliche Risiken vom Unternehmen abzuwenden.

Daraus und der Tendenz der verzögerten Überwindung von strategischen und technologischen Wachstumsschwellen ergeben sich eine ganze Reihe von unternehmerischen Herausforderungen. Diese erfordern in der Regel besondere Aufmerksamkeit, Zeit und Know-how, das oft nur begrenzt im eigenen Unternehmen vorhanden ist. In der Folge steht besonders in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) weniger Zeit für die strategische Planung zur Überwindung einer technischen Wachstumsschwelle zur Verfügung und die Führungsteams sind oft wenig bis gar nicht darauf vorbereitet. Viele Unternehmen wachsen nicht geplant, sie wachsen „irgendwie“ vom Markt oder Kunden getrieben. In den ersten Jahren lassen sich viele aus der Motivation der ersten „glücklich“ überwundenen Wachstumsstufen zu weniger überlegten Entscheidungen hinreißen. Dabei entsteht im besten Fall riskantes und nicht nachhaltiges Wachstum. Aus einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung geht hervor, dass jeder dritte gescheiterte Gründer „riskantes Wachstum“ für seine Pleite verantwortlich macht. Auch etablierte Unternehmen geraten nicht selten auf ihrem Wachstumskurs durch falschen Umgang mit Wachstumsschwellen, gerade in Bezug auf Digitalisierung, in kritische Situationen.

Sehen Sie in Ihrem Unternehmen Bereiche, die Sie am Wachstum hindern? Dann vertiefen wir Ihre Ansätze gerne in einem persönlichen Gespräch: